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Die Rolle des (geistigen) (Nicht-) Eigentums in unserer Gesellschaft?

CABINET JULI 2020

Seit Entwicklung des europäischen Bürgertums ist Eigentum zum essenziellen Grundrecht geworden. Nahezu selbstverständlich nehmen wir heute hin, dass alles irgendwem gehört. Aber wer genau gibt uns das Recht, Eigentümer*in zu werden? Ist nicht alles Gegenständliche auf dieser Welt lediglich eine Leihgabe, die wir spätestens nach Ableben wieder retournieren müssen? Warum ist es in unserer Gesellschaft so wichtig, reich an Eigentum zu sein? Wo genau liegen nun die Unterschiede zwischen Besitz und Eigentum? Wo liegen die Unterschiede zwischen dem Eigentum an Gegenständlichen und dem Eigentum an einer Idee?

Der Philosoph und Psychologe Carl Gustav Jung stellt mittels seiner Theorie der Synchronizität eine spannende Idee in den Raum: Denken ist kein aktiver Prozess. Vielmehr gibt es eine Art kollektives Denken, das allumfassend existiert. In dieses kollektive Denken klinken wir uns lediglich ein. Kurz gesprochen: Gedanken sind da, sie werden nur von manchen Menschen früher gedacht. (Vielleicht ist Jung ein schlechtes Beispiel, weil es teilweise in Frage stellt, das wir selbst frei denken. Suche noch nach einer besseren Einleitung)

Territorialismus und Kolonialismus hatten große Ungerechtigkeit in der Verteilung von Land und Ressourcen zur Folge. Die Stärksten eigneten sich dabei Ressourcen an, die zu dieser Zeit noch nicht verteilt waren. Ist der kreative und erkenntnisgewinnende Akt analog dazu, nun eine neue Form von Territorialismus? Ist die Einteilung in Forschungsfelder eine neue Form von Kolonialismus, der „Idee und Wissen“ als Ressourcen nur für die Klügsten verfügbar macht? Kann es eine faire Verteilung von geistigem Eigentum für alle geben, besonders dann, wenn auch wirtschaftlicher Mehrwert mit diesen gekoppelt ist?

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TERMIN

Mittwoch, 08.07.2020, 18:30-21:00

ORT

Online

CREDIT

Photo by Alexandra Dech on Unsplash